Tschüß Achtachser oder die Bahn kommt
Am 22.07.2006, ging in Köln nach 43 Jahren eine Ära zu Ende, die Zeit
der Straßenbahnen. In diesem Fall der Düwag Gelenk-Großraumwagen.
Ein markanter Typ, der in
vielen Städten vertreten war, oder ist.
Gelenktriebwagen wurden in den fünfziger Jahren entwickelt, um mit wenig Personal,
viele Fahrgäste zu befördern.
Basis für die ersten Kölner Gelenkwagen bildeten die 2 achsigen Trieb-
und Beiwagen des Umbauprogramms von 1956-1958.
Nachläufer Gelenkwagen (freitragendes
Gelenk) erhielten in Köln den Spitznamen Sputnik. Die hatten einen großen
Nachteil,
Ihre Wagenbreite betrug nur 2,35m. Gleichzeitig sind 80 Großraumtriebwagen
der Serie 1300er von der Fa. Westwaggon aus Köln beschafft worden.
1957-58 wurden aus Berlin 6achsige Gelenkwagen eingesetzt. Anfang der 60er Jahre
entstand Bedarf nach neuen größeren breiteren Fahrzeugen.
In Köln wurde zu diesem Zeitpunkt der
Straßenbahnfahrzeugbau eingestellt. Den richtigen Fahrzeugtyp boten die Düsseldorfer
Waggonfabriken. Der erste Düwag
Gelenkwagen geht auf das Jahr 1955 zurück. Im September 1963 wurde der erste
Sechsachser in Dienst gestellt.
Im Dezember des gleichen Jahres folgte der erste Achtachser
aus Düsseldorf. Zunächst wurden aber Sechsachser mit Beiwagen in Dienst
gestellt. Man erkannte aber schnell
die Vorzüge des Achtachsers. Die Beschaffung wurde auf Achtachser umgestellt,
57 Sechsachser wurden zu Achtachsern umgebaut, durch ein neues
Mittelteil. Die 60 Beiwagen wurden in Neubaufahrzeuge integriert.
So wurden in 8 Jahren bis 1971, 200 Fahrzeuge in 4 verschiedenen Serien in Dienst
gestellt. Die Serien unterscheiden sich in der Technik,
Farbe der Bestuhlung (rot/grün) und geringfügig
in der Fahrzeuglänge.
Die Serie 3600/3700 & 3800, besaßen die berühmte Knüppelsteuerung,
deshalb wurden Sie auch Knüppelwagen genannt.
Die 3100er fuhren mit Siematic-Steuerung
und die 3000/3200 nach Umbau mit Kiematic-Steuerung. Das äußere Erscheinungsbild
ist an den Amerikanischen PCC Wagen
angelehnt. Ab 1970 wurden alle Achtachser auf Doppelstirnlampen umgerüstet,
dadurch wirkten die Bahnen wuchtiger.
1973 erhielten die Achtachser erstmals Konkurrenz durch den Düwag Stadtbahnwagen
B Serie 2000.
Ab 1985 erfolgte die Umlackierung auf Rot/Weiß und der erste Einsatz von
Doppelzügen.
Durch den fortschreitenden Stadtbahnbau, war der Einsatz der Fahrzeuge eingeschränkt.
Dadurch waren ab 1988 zahlreiche TW's überzählig.
68 Fahrzeuge wurden nach Konya/Türkei verkauft.
Wobei aber Fahrzeug 3764 in Köln als Museumswagen verblieben ist. An den Kölner
Riesen, sie war die größte
Straßenbahn ihrer Zeit, erinnern in Zukunft nur der Museumswagen TW3764,
der Kopfteil von TW3209 mit Kiematic Steuerung im Museum ,
der Partywagen 1877, 2 Arbeitsfahrzeuge bestehend aus 4 Kopfteilen und
TW3212 als Lärmschutzwand. Der Rest wurde verschrottet.
Heute prägen das Bild die Düwag Stadtbahnwagen B Serie 2000/2100/2200/2400,
der erste 2000er kommt 2008 vielleicht auch schon ins Museum,
und die Niederflurbahnen der Serien K4000/K4500
und die Hochflurserie K5000 der Fa. Bombardier/Eurorail.
Daten des Achtachser Gesamtleistung 300KW/408 PS 70 km/h Länge 30m Breite
2,50 m Gewicht 28,2 t 78 Sitzplätze 206 Stehplätze.
Laufleistung:
Die gesamte Flotte fuhr 550 Mal zum Mond und zurück. Eine Bahn fuhr 2,1 Millionen
km.
Letzte Einsätze Fußball WM 2006 und Abschiedstag 22.07.2006.
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